Personalisierung der Politik in Mehrparteiensystemen am Beispiel deutscher Bundestagswahlen seit 1980

Zusammenfassung Die Personalisierung der Politik wird in diesem Artikel untersucht als die relative Bedeutung von Spitzenpolitikern für die Parteiwahl (Zweitstimme) bei deutschen Bundestagswahlen, wobei die Spitzenpolitiker mit der Bedeutung der Parteien und der früheren Wahlentscheidung verglichen...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Politische Vierteljahresschrift. - VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1960. - 42(2001), 3 vom: 01. Sept., Seite 355-387
1. Verfasser: Pappi, Franz Urban (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Shikano, Susumu
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 2001
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Politische Vierteljahresschrift
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Personalisierung der Politik wird in diesem Artikel untersucht als die relative Bedeutung von Spitzenpolitikern für die Parteiwahl (Zweitstimme) bei deutschen Bundestagswahlen, wobei die Spitzenpolitiker mit der Bedeutung der Parteien und der früheren Wahlentscheidung verglichen werden. Im Gegensatz zu einigen jüngeren deutschen Studien über den Einfluss spezieller Eigenschaften der Kandidaten wie Kompetenz oder Integrität interpretieren wir allgemeine Bewertungen von Parteien und von Spitzenpolitikern als die für die Optionen auf dem Stimmzettel unmittelbar relevanten Nutzenattribute oder Distanzmaße. Aufder Basis dieser Modellvorstellung, der diskreten Entscheidungsanalyse als statistischer Methode und der Daten der Politbarometer-Befragungen der Forschungsgruppe Wahlen, Mannheim, Schätzen wir die Effekte der Spitzenpolitiker auf die Wahlentscheidung in den drei deutschen Regionen mit leicht unterschiedlichen Parteisystemen (Westdeutschland ohne Bayern, Bayern mit der CSU statt der CDU und Ostdeutschland mit der PDS als der vor der FDP und den Grünen rangierenden Partei). Wir können zeigen, dass die Region für die Personalisierung wichtig ist, dass es keinen Trend zu stärkerer Personalisierung gibt, dass sehr populäre Politiker manchmal ihre Fähigkeit verlieren, Wähler an ihre Partei zu binden oder heranzuführen und dass bei der Interpretation der Effektparameter sowohl die Attraktivität eines Kandidaten für Wechselwähler als auch seine Abstoßungseffekte auffrühere Wähler der Partei in Rechnung gestellt werden müssen.
Beschreibung:© Westdeutscher Verlag 2001
ISSN:0032-3470
DOI:10.1007/s11615-001-0071-4