Dürfen europäische Gesetze Grundfreiheiten einschränken?

Ist der Unionsgesetzgeber an die Grundfreiheiten gebunden? Darf er Maßnahmen, die auf mitgliedstaatlicher Ebene verbotene Beschränkungen der Binnenmarktfreiheiten wären, EU-weit harmonisieren? Und darf er mitgliedstaatliche Maßnahmen mittels Sekundärrecht autorisieren, die ansonsten in Konflikt mit...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Höpner, Martin (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Haas, Christine (MitwirkendeR)
Format: E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Cologne, Germany : Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, March 2021
Mit dem übergeordneten Werk verknüpfte Titel:MPIfG discussion paper 21/2
Zugriff auf das übergeordnete Werk:MPIFG discussion paper
Schlagworte:europäische Gesetzgebung europäischer Binnenmarkt Europäischer Gerichtshof Grundfreiheiten Liberalisierung Court of Justice of the European Union European legislation European single market fundamental freedoms liberalization mehr... Europäische Union Gesetzgebung Rechtsvereinheitlichung Beschränkung
Umfang:1 Online-Ressource (IV, 33 Seiten)
Beschreibung
Zusammenfassung:Ist der Unionsgesetzgeber an die Grundfreiheiten gebunden? Darf er Maßnahmen, die auf mitgliedstaatlicher Ebene verbotene Beschränkungen der Binnenmarktfreiheiten wären, EU-weit harmonisieren? Und darf er mitgliedstaatliche Maßnahmen mittels Sekundärrecht autorisieren, die ansonsten in Konflikt mit den Marktfreiheiten geraten würden? In der europarechtlichen Fachliteratur gehen die Einschätzungen weit auseinander. Zur Klärung werden zwei Konfliktsequenzen analysiert: die Auseinandersetzungen um die Richtlinie zum Verbot von Tabakwerbung und um die Entsenderichtlinie einschließlich ihrer jüngsten Revision. Es zeigt sich, dass der Unionsgesetzgeber an die Grundfreiheiten gebunden ist. Es handelt sich jedoch um eine lockere Bindung mit bisher unklaren Konturen. Der europäische Gesetzgeber sollte die unklaren Grenzen des ihm zugewiesenen Ermessensspielraums offensiv und mutig testen.
Is the Union legislature bound by the fundamental freedoms? Can it harmonize measures that would, at Member State level, be prohibited restrictions on internal market freedoms? And is it allowed to use secondary law to authorize Member State measures that would other­wise conflict with market freedoms? Assessments diverge widely in the European legal literature. To clarify the issue two conflict sequences are analyzed: the disputes over the directive on the prohibition of tobacco advertising and the posting of workers directive, including its most recent revision. It turns out that the Union legislature is bound by the fundamental freedoms. However, the binding is loose and its contours as yet unclear. The European legislator should actively and courageously test the unclear limits of the discretion allocated to it.
Beschreibung:1 Online-Ressource (IV, 33 Seiten)