Zusammenfassung: | Abstract Die Autorin untersucht eugenische Ehe- und Familienberatung als transnationale Verflechtungsgeschichte am Beispiel zweier Sozialexperten, des US-amerikanischen Eugenik-Pioniers und Familienberaters Paul B. Popenoe und des führenden NS-Rassenhygienikers und späteren Ordinarius für Humangenetik in Münster, Otmar Freiherr von Verschuer. In der langen Perspektive von den 1920er bis in die 1970er Jahre zeigt sich, dass die NS-Zeit keine Zäsur markierte. Vielmehr wurde auf beiden Seiten des Atlantiks eugenisches Wissen mobilisiert, um die Familie als Grundlage der Nation vor den Zumutungen der Moderne zu schützen. Die Quellengrundlage bilden wissenschaftliche Texte, Ratgeber, Briefwechsel, Institutsakten und ein bislang nicht genutzter Bestand an Patienten- und Beratungsakten.
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