Holocaust, Kolonialismus und NS-Imperialismus
Abstract Seit 2020 wird in der Bundesrepublik mit wachsender Heftigkeit um die Ausrichtung der deutschen Erinnerungskultur gestritten: Ist diese zu einseitig und katechistisch auf Holocaust und Judenverfolgung im „Dritten Reich“ konzentriert und ignoriert damit beharrlich einen erweiterten Kontext v...
Veröffentlicht in: | Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. - De Gruyter Oldenbourg, 1953. - 70(2021), 1 vom: 25. Dez., Seite 191-202 |
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1. Verfasser: | |
Weitere Verfasser: | |
Format: | Aufsatz |
Sprache: | English |
Veröffentlicht: |
2021
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Zugriff auf das übergeordnete Werk: | Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte |
Zusammenfassung: | Abstract Seit 2020 wird in der Bundesrepublik mit wachsender Heftigkeit um die Ausrichtung der deutschen Erinnerungskultur gestritten: Ist diese zu einseitig und katechistisch auf Holocaust und Judenverfolgung im „Dritten Reich“ konzentriert und ignoriert damit beharrlich einen erweiterten Kontext von Kolonialismus, Imperialismus und Rassismus? Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass die Dichotomien und Polemiken dieser Debatte die wissenschaftliche Forschung nahezu verdecken, die sich seit Jahrzehnten um eine angemessene Kontextualisierung der NS-Verbrechen bemüht. Einfache Kontinuitätskonstruktionen zwischen Kolonialismus und Holocaust hat die Forschung dabei mehrheitlich abgelehnt. Die nationalsozialistische Massengewalt jenseits des Holocaust sowie die NS-Okkupationspolitik in Osteuropa lohnen jedoch, unter kolonialen Prämissen näher analysiert zu werden. |
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Beschreibung: | © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston |
ISSN: | 0042-5702 |
DOI: | 10.1515/vfzg-2022-0008 |