»Ermanne dich, oder vielmehr erweibe dich einmal!« Gender Trouble in der Literatur nach der Kunstperiode

Die tief greifenden Veränderungen literarischer Kommunikation im Laufe des 19. Jahrhunderts, die aus Literatur ein Journalphänomen machen, resultieren aus der Überlagerung des Literatursystems durch das System der Massenmedien. Der Poetische Realismus erweist sich in dieser Hinsicht als Indifferenzp...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. - Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 1976. - 30(2006), 2 vom: 23. Mai, Seite 38-61
1. Verfasser: Günter, Manuela (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Veröffentlicht: 2006
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur
Beschreibung
Zusammenfassung:Die tief greifenden Veränderungen literarischer Kommunikation im Laufe des 19. Jahrhunderts, die aus Literatur ein Journalphänomen machen, resultieren aus der Überlagerung des Literatursystems durch das System der Massenmedien. Der Poetische Realismus erweist sich in dieser Hinsicht als Indifferenzphänomen von Kunst und Unterhaltung, wobei zu beobachten ist, daß Schreiben und Lesen neu auf die Geschlechter verteilt wird: Von dem flüchtigen Erscheinungsort der periodischen Printmedien, über die seriellen Genres Roman und Novelle bis hin zum Lektüreverhalten der Zerstreuung sind sämtliche Positionen weiblich codiert, während die ›eigentliche‹ (männliche) Dichtung in eine ungewisse Zukunft verschoben wird.
The deep changes in literary communication in the course of the $ 19^{th} $ century which made literature a magazine phenomenon are the result of a superimposition of the mass media system onto the literary system. In this sense, poetic realism can be considered an indifference phenomenon of art and entertainment. At the same time, one must observe a new gender distribution in writing and reading. Ranging from the fleeting publication of periodic print media and the serial genre novel and novella to the reading behaviour of diversion, all positions have feminine coding, while »actual« (male) writing is relegated to an uncertain future.
Beschreibung:© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2005
ISSN:0340-4528
DOI:10.1515/IASL.2005.2.38