Zusammenfassung: | Vorspann In der Bundesrepublik der frühen 1950er Jahre galten Vertreter des Widerstandes weithin als Verräter; sie wurden erst nach und nach öffentlich anerkannt. Dieser Prozess ist noch keineswegs abgeschlossen und gestaltet sich besonders schwierig in Fällen, wo Widerstand die Form einer Zusammenarbeit mit ausländischen Mächten, insbesondere der Sowjetunion, angenommen hat. Der Vorwurf des Landesverrats ist dabei schnell bei der Hand. Er hat auch Ilse Stöbe getroffen, die Informantin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes war, unter anderem als Mitarbeiterin des Auswärtigen Amtes. Soll Stöbe in die Widerstandsgalerie des Amtes aufgenommen werden? Elke Scherstjanoi, Historikerin am IfZ, kommt in ihrem hier in leicht überarbeiteter Form präsentierten Gutachten zu einem klaren Resultat: Stöbe leistete „Widerstand durch Verrat“.
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