Kritik und Normativität in der (empirischen) Legitimitätsforschung

Zusammenfassung Der Beitrag nimmt die seit längerer Zeit in der Legitimitätsforschung geführte Debatte um die als zu reduktionistisch empfundene, dichotome Unterscheidung zwischen normativen und empirischen Zugängen zum Ausgangspunkt, um aufzuzeigen, welche unterschiedlichen normativen Dimensionen a...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Politische Vierteljahresschrift. - Springer Fachmedien Wiesbaden, 1960. - 62(2020), 1 vom: 07. Dez., Seite 19-43
1. Verfasser: Barnickel, Christiane (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 2020
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Politische Vierteljahresschrift
Schlagworte:Legitimation Democracy Sociology of valuation and evaluation Concepts of critique Political science
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der Beitrag nimmt die seit längerer Zeit in der Legitimitätsforschung geführte Debatte um die als zu reduktionistisch empfundene, dichotome Unterscheidung zwischen normativen und empirischen Zugängen zum Ausgangspunkt, um aufzuzeigen, welche unterschiedlichen normativen Dimensionen auch der empirischen Legitimitätsforschung inhärent sind. Hierzu wird eine Systematisierung vorgeschlagen, die die Debattenstränge zu Normativität und Kritik sowie die bewertungssoziologische Unterscheidung zwischen Werten und Bewerten aufnimmt. Es wird argumentiert, dass durch diese Differenzierungen unterschiedliche Lagerungen der Legitimationsforschung, insbesondere der empirischen Legitimationsforschung, greifbar werden. Hierzu extrahiert der Beitrag zwei Leitunterscheidungen zwischen, erstens, Werten und Bewerten sowie, zweitens, danach, wer jeweils wertet und bewertet. Entlang dieser Achsen ordnet der Beitrag exemplarisch Zugriffe der bestehenden Legitimitäts- und Legitimationsforschung, auf der Basis wessen normativen Referenzrahmens ein Legitimitätsurteil gefällt wird und auf welcher Ebene Legitimität beurteilt wird, ein. So wird illustriert, dass Unterschiede in der normativen Lagerung anhand der Systematisierung klarer zutage treten und unterschiedliche Spielarten der Legitimationsforschung genauer verortet werden können als in bisherigen Systematisierungsversuchen. Dabei geht es dem Beitrag nicht darum, für ein bestimmtes Modell der Legitimitätsforschung zu plädieren. Vielmehr soll die Vielfalt des Umgangs mit der normativen Dimension – und damit auch der (sich ergänzenden) Varianten des Verständnisses von Legitimität – in der empirischen Forschung aufgefächert werden. So wird veranschaulicht, auf welchen Ebenen Kritik und Normativität jeweils verortet sind, um die Implikationen für eine (meta-)kritische Legitimitätsforschung zu diskutieren.
Beschreibung:© The Author(s) 2020
ISSN:0032-3470
DOI:10.1007/s11615-020-00288-6