Über die Notwendigkeit und Bestimmung liberaler Bürgertugenden

Zusammenfassung Zahlreiche sozialwissenschaftliche Studien beschreiben den Zustand zeitgenössischer liberaler Demokratien als beängstigend. Diese Diagnosen aufnehmend fragt die vorliegende Untersuchung nach den Bestandsbedingungen der liberalen Demokratie, speziell nach deren moralischen Grundlagen....

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Politische Vierteljahresschrift. - VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1960. - 43(2002), 3 vom: 01. Sept., Seite 397-419
1. Verfasser: Egle, Christoph (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 2002
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Politische Vierteljahresschrift
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Zahlreiche sozialwissenschaftliche Studien beschreiben den Zustand zeitgenössischer liberaler Demokratien als beängstigend. Diese Diagnosen aufnehmend fragt die vorliegende Untersuchung nach den Bestandsbedingungen der liberalen Demokratie, speziell nach deren moralischen Grundlagen. Diese werden im Gegensatz zur klassischen politischen Theorie des Liberalismus nicht in der institutionellen Ordnung des Staates vermutet, sondern in bestimmten moralischen Orientierungen der Bürger. Das erste Ziel der Untersuchung besteht darin, argumentativ den Nachweis zu erbringen, dass eine moralische Qualität der Bürger eine notwendige Voraussetzung für den Bestand einer liberalen Demokratie ist. Das zweite Ziel der Arbeit liegt in der Beantwortung der Frage, wie diese moralischen Orientierungen (liberale Bürgertugenden) bei den Bürgern ausgestaltet sein müssten. Dies wird im Zuge einer Diskussion dreier liberaler Theoretiker (Charles Larmore, John Rawls und Ralf Dahrendorf) geklärt. Die dabei gewonnene zentrale liberale Bürgertugend wird folgendermaßen formuliert: Die politischen Überzeugungen der Bürger müssen verallgemeinerungsfähig begründbar sein, d.h. auch gegenüber Menschen mit einer anderen Weltanschauung. Politische Überzeugungen und Werte, die z.B. im Prozess der Willensbildung und bei der Wahlentscheidung eine Rolle spielen, dürfen sich demnach nicht ausschließlich auf die eigene umfassende moralische Lehre stützen. Eine Diskussion der Implikationen dieser normativ erhobenen Forderung schließt die Arbeit ab.
Beschreibung:© Westdeutscher Verlag 2002
ISSN:0032-3470
DOI:10.1007/s11615-002-0054-0