Netzwerkstruktur, Handlungslogik und politische Räume: Institutionenwandel in europäischen und nordamerikanischen Grenzregionen

Zusammenfassung Der Artikel beschreibt die Bildung und den Wandel politischer Institutionen in europäischen und nordamerikanischen Grenzregionen im Laufe des 20. Jahrhunderts und liefert damit einen Beitrag zur Diskussion um ein Regieren in vernetzten bzw. entgrenzten Räumen. Nach einem ersten theor...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Politische Vierteljahresschrift. - VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1960. - 42(2001), 2 vom: 01. Juni, Seite 193-222
1. Verfasser: Blatter, Joachim (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 2001
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Politische Vierteljahresschrift
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der Artikel beschreibt die Bildung und den Wandel politischer Institutionen in europäischen und nordamerikanischen Grenzregionen im Laufe des 20. Jahrhunderts und liefert damit einen Beitrag zur Diskussion um ein Regieren in vernetzten bzw. entgrenzten Räumen. Nach einem ersten theoretisch-konzeptionellen Teil wird gezeigt, dass spätestens seit den neunziger Jahren die nationalen Exekutiven ihre gate-keeper-Rolle verlieren und dass subnationale Akteure bei einer Vielzahl von neuen Institutionen inzwischen immer unabhängigere Rollen einnehmen. Das Strukturmuster der Interaktion wechselt damit zwar von formalen Hierarchien zu Netzwerken. Ein Wandel der governance-Form von Hierarchien zu Netzwerken kann damit allerdings kaum postuliert werden, denn hierarchische Interaktionsmodi konnten auch früher nicht festgestellt werden. Verändert hat sich aber die institutionelle Logik der Konsenssuche. Während in den älteren Institutionen eine technokratisch-deduktive Logik vorherrschte, führen in den jüngeren Institutionen eine symbolisch-induktive Logik (vor allem in Europa) sowie rationalistisch-evolutionäre und diskursiv-konstruktivistische Logiken (vor allem in Nordamerika) zum kooperativen Handeln in grenzüberschreitenden Regionen. Auch bezüglich der diskutierten „Deterritorialisierung“ von politischen Räumen ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen den Kontinenten: während in Europa auch die neueren Institutionen einer Logik der „spaces of place“ folgen, orientieren sich die Kooperationsformen in Nordamerika deutlich stärker an einer Logik der „spaces of flows“.
Beschreibung:© Westdeutscher Verlag 2001
ISSN:0032-3470
DOI:10.1007/s11615-001-0034-9