Eine Polis an der Grenze des karthagischen Machtbereiches: Handelsmotive als Ursache für die Zerstörung Selinunts 409 v. Chr. 1

Warum zerstörte im Jahre 409 v. Chr. ein karthagisches Heer, geführt von Hannibal Mago, dem Enkel des 480 v. Chr. vor Himera gescheiterten Generals Hamilkar, die an der Südküste Siziliens gelegene, blühende griechische Pflanzstadt Selinunt? Die Kolonie scheint sich im 5. Jahrhundert zu einem ernstzu...

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Détails bibliographiques
Publié dans:Historia. - Stuttgart : Steiner, 1950. - 66(2017), 4, Seite 384-400
Auteur principal: Frank Schleicher (Auteur)
Format: Article
Langue:German
Publié: 2017
Accès à la collection:Historia
Sujets:International trade History Economics
Description
Résumé:Warum zerstörte im Jahre 409 v. Chr. ein karthagisches Heer, geführt von Hannibal Mago, dem Enkel des 480 v. Chr. vor Himera gescheiterten Generals Hamilkar, die an der Südküste Siziliens gelegene, blühende griechische Pflanzstadt Selinunt? Die Kolonie scheint sich im 5. Jahrhundert zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten auf den Handelsmärkten entwickelt zu haben. Der Reichtum Selinunts, noch heute in imposanten Tempelbauten erkennbar, konnte nicht nur einer intensiven Landwirtschaft entstammen. Neue Funde bezeugen Aktivitäten in der Metallverarbeitung, man nutzte spanisches Silber für die eigene Münzprägung und die Stadt verfügte über eine Kriegsflotte. In Selinunt muss ein bedeutender Handelssektor existiert haben, der eine der ökonomischen Grundlagen der Polis bildete.
ISSN:0018-2311