Zusammenfassung: | Objectives: Does the provision of supportive tools improve guideline-oriented recognition and treatment of patients with depression in primary care? Methods: In a nested intervention study, as part of a larger epidemiological study program in German primary care, 46 randomly drawn practices received tools to facilitate identification and treatment decisions. Pre-post effects were compared to 42 matched control practices without intervention. Results: The proportion of correctly identified depression cases was similar in the intervention (47.2%) and the control group (42.3%, p = 0.537). Compared to controls, practitioners in the intervention group rated their competence in case identification and treatment at post-intervention more positively (p = 0.016). No effects were observed regarding the usage of the tools, practitioners’ attitudes towards national depression guidelines, and depression treatment procedures. Discussion: Since provision of guideline-oriented tools did not improve recognition and quality of treatment, delineation of alternative strategies for enhanced guideline adherence in primary care for depression is warranted. Fragestellung: Verbessert der Einsatz verfügbarer leitlinienbezogener Materialien die Erkennung und leitliniengerechte Behandlung depressiver Störungen in der primärärztlichen Versorgung? Methoden: In einer genesteten Interventionsstudie eines klinisch-epidemiologischen Studienprogramms zur Untersuchung des Versorgungsverlaufs der Depression in Arztpraxen (VERA) wurden in 46 zufällig gezogenen Interventionspraxen Hilfsmaterialien für die Erkennung und Behandlung von Depression bereitgestellt und die Prä-post-Effekte zu 42 Vergleichspraxen geprüft. Ergebnisse: In der Interventions- (47.2 %) und der Vergleichsbedingung (42.3 %) wurden ähnlich viele Fälle korrekt als depressiv erkannt (p = 0.537). Ärzte der Interventionsbedingung schätzten ihre Kompetenz hinsichtlich Erkennen und Diagnose von Depression zum Ende der Intervention besser ein als Ärzte der Vergleichsbedingung (p = 0.016). Allerdings wurden keine Unterschiede hinsichtlich der Anwendungshäufigkeit einzelner Hilfsmaterialien, in den Einstellungen zur S3-Leitlinie, dem Erkennen sowie der Behandlung von Depressionspatienten festgestellt. Diskussion: Verfügbare leitlinienbezogene Hilfsmaterialien scheinen die Erkennung und Behandlung der Depression beim Hausarzt wenig zu verbessern. Für die Dissemination und nachhaltige Umsetzung der Leitlinien bedarf es daher weiterer Strategien.
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