| Zusammenfassung: | The Błędów Desert in the southern part of Poland is an extensive area of sands and gravels. The origin of the desert had nothing to do with climatic conditions: The effective cause was the development of a major mining and metallurgical industry that started in the 13th century. The surrounding forests were the main fuel source for the industry. In second half of the 20th century, the ca. 18 sq km desert was one of the largest inland areas of blown sand in Central Europe. Based on the analysis of maps from 1804, 1911, 1914 and 1933 and of aerial photographs taken in 1955, 1973 and 1996, changes in the landscape of the Błędów Desert area and in the outline of permanent and drift sands were estimated, as was the gradual overgrowth of the area. The study shows that over ca. 200 years, the vegetation succession in the desert occurred in primary and secondary ways and that it can be divided into 9 phases that are grouped into 3 stages. The primary succession took place in areas covered by loose, bare sand, the secondary succession in areas with remnants of fossil soils. The essential ecological and environmental importance of an initial phase involving algae and cyanobacteria was investigated. This involvement facilitated colonisation by species with high ecological requirements through the fixing of loose sands, moisture absorption and the retention and improvement in edaphic conditions. Up to now, such a phase has not been described in terms of species composition and habitat, but this was done in this study. Die Błędów Wüste im südlichen Polen ist ein ausgedehntes Sand- und Kiesgebiet, dessen Entstehung und wüstenartiger Charakter allerdings nicht auf klimatische Bedingungen zurückzuführen ist. Der Ursprung dieser Landschaft steht vielmehr im Zusammenhang mit dem bereits im 13 Jahrhundert aufkommenden erz- und metallverarbeitendem Gewerbe. Die Holzvorräte der umliegenden Wälder bildeten die Hauptenergiequelle für diese Industriezweige. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das ca. 18 km² umfassende Areal eine der größten Inland-Sanddünengebiete in Mitteleuropa. Basierend auf der Analyse von Karten aus den Jahren 1804, 1911, 1914 und 1933 sowie von Luftbildern aus den Jahren 1955, 1973 und 1996, wird anhand des Ausmaßes der Sandverwehungen sowie des graduell differenzierten Wiederbewuchses die Landschaftsveränderung in der Błędów Wüste aufgezeigt. Die Untersuchungen belegen, dass über einen Zeitraum von ca. 200 Jahren im Zuge der Vegetationsentwicklung primäre und sekundäre Entwicklungen zu beobachten sind. Die Sukzession lässt sich in drei Stufen einteilen, welche wiederum in insgesamt 9 Phasen zu unterteilen sind. Während die primäre Sukzession in Arealen mit lockerem, offenem Sand stattfindet, ist die sekundäre Sukzession auf Areale mit Relikten fossiler Bodenbildung beschränkt. Wie die vorliegenden Untersuchungen erstmals belegen, kommt in der initialen Phase der Vegetationsentwicklung Algen und Cyanobakterien eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Durch die Fixierung des Sands und eine Steigerung des Wasserspeichervermögens kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der edaphischen Verhältnisse und die Ansiedlung anspruchsvollerer Arten wird somit erleichtert.
|
|---|