Das doppelte Gesicht Europas : zwischen Kapitalismus und Demokratie

Die Entwicklung der EU wird oft als Verfallsgeschichte erzählt: Aus einem visionären Projekt wurde ein technokratisches Monstrum; angesichts der Eurokrise scheint die Stunde des kollektiven Bonapartismus gekommen zu sein, der den Kontinent mit einem Austeritätsregime überzieht. Hauke Brunkhorst präs...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Brunkhorst, Hauke 1945- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Berlin : Suhrkamp, 2014
Ausgabe:Orig.-Ausg., 1. Aufl.
Mit dem übergeordneten Werk verknüpfte Titel:Edition Suhrkamp 2676
Schlagworte:Democracy Capitalism Regional disparities Mitgliedsstaaten Integration Wirtschaftliche Integration Europäische Integration Internationale Organisation Entwicklung Politisches Mandat mehr... Politisches System Identitätsentwicklung Kapitalismus Demokratie Interdependenz Verflechtung Politische Ökonomie Technokratie Geschichte Tendenz Europäische Union Politischer Wandel Wirtschaftskrise Fiskalpolitik Regionale Disparität Friedens-Nobelpreis Geschichte 2012 Kritik
Umfang:216 S.
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Entwicklung der EU wird oft als Verfallsgeschichte erzählt: Aus einem visionären Projekt wurde ein technokratisches Monstrum; angesichts der Eurokrise scheint die Stunde des kollektiven Bonapartismus gekommen zu sein, der den Kontinent mit einem Austeritätsregime überzieht. Hauke Brunkhorst präsentiert eine andere Lesart: Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Vision und Technokratie aufeinander bezogen, die utopischen Anfänge sind in Gesetzen konserviert, der Europäische Gerichtshof stärkt die Rechte der Unionsbürger. Das europäische Projekt bleibt ein offener Prozess, der erneut in eine emanzipatorische Richtung gelenkt werden kann etwa durch eine Mobilisierung der hochqualifizierten, aber prekär beschäftigen jungen Menschen in Spanien, Griechenland und anderen Mitgliedsstaaten der EU. „Brunkhorst würdigt durchaus das Erstarken des EU-Parlaments. Gleichzeitig aber sei es ein Parlament ohne außerparlamentarisches öffentliches Leben. Die Nachricht von der Stärke des Europaparlaments bedurfte juristischer Forschung und wissenschaftlicher Publikationen, um sich zu verbreiten. Am Ohr der breiten Öffentlichkeit sei diese Nachricht, so Brunkhorst, vorbeigegangen. Das Buch schreibt aber keineswegs eine kontrafaktische Erfolgsgeschichte des kantianischen Dr. Jekyll. Ganz im Gegenteil. Und so kommt es unweigerlich zu der unvermeidlichen Frage: Was tun? Wer das wüsste - lautet die seufzende Antwort. Um dann aber doch Strategien zur Eindämmung der "Liberalisierungsmaschine" zu skizzieren. Ist ein Weg zurück in den Nationalstaat, wie ihn Wolfgang Streeck vorgeschlagen hat, ein Ausweg aus dem "ökonomischen Belagerungszustand", in dem das Kapital Europa hält? Brunkhorst hält dem ein sehr explizites Nein entgegen. Nein, denn es würde nichts daran ändern, dass der soziale Klassenkampf zum nationalen Existenzkampf umgepolt wurde. Nein, denn die Folgen wären ökonomisch unabsehbar und normativ ein Rückschritt“ (taz)
Beschreibung:216 S.
ISBN:3518126768
9783518126769