Zusammenfassung: | Der Beitrag verdeutlicht die konkurrierenden Einsatz- und heterogenen Wirkungsweisen sozialer Medien im syrischen Bürgerkrieg auf Basis exemplarischer Falldarstellungen. Social Media eröffneten vielen Bürger*innen im repressiven Mediensystem Syriens ein Forum, um die welt- weite Aufmerksamkeit auf Gräueltaten des syrischen Regimes gegen das eigene Volk zu lenken und Kritik an der Regierung zu üben. Parallel dazu erhielten soziale Netzwerke den Charakter effektiver Propagandainstrumente, die es Bürgerjournalist*innen und Regimeopponent*innen erlaubten, in der Abwesenheit internationaler Medienvertreter*innen und professioneller Reporter*innen, enthoben eines neutralen Korrektivs, gegen die Herrscherelite zu agitieren, indem sie gezielt »Fake News« verbreiteten. Dem Regime und seinen Vertreter*innen dienten Social Media hingegen primär, um Dissident*innen ausfindig zu machen, Informationen zu sam- meln, Webseiten und Nutzerkonten zu hacken sowie Falschinformationen zu verbreiten.
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