Postkommunistischer Nationalismus

Nur Polen und Ungarn sind in Osteuropa zwei ethnisch homogene Staaten. Es gibt keinen Staat, der nicht potentiell nationale Konflikte mit Nachbarn haben kann. Die Situation in Osteuropa verblaßt noch angesichts denkbarer zwischennationaler Konflikte in der Sowjetunion. Heute brechen die lange ruhend...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Europa-Archiv / Beiträge und Berichte. - Bonn : Verl. für Intern. Politik, 1961. - 44(1989), 24, Seite 733-746
1. Verfasser: Brzezinski, Zbigniew 1928-2017 (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 1989
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Europa-Archiv / Beiträge und Berichte
Schlagworte:Nationalismus Minderheitenfrage Ethnische Gruppe Nationalitätenfrage Situation Aktualität Entwicklung Tendenz Reaktion Internationale Politik
Beschreibung
Zusammenfassung:Nur Polen und Ungarn sind in Osteuropa zwei ethnisch homogene Staaten. Es gibt keinen Staat, der nicht potentiell nationale Konflikte mit Nachbarn haben kann. Die Situation in Osteuropa verblaßt noch angesichts denkbarer zwischennationaler Konflikte in der Sowjetunion. Heute brechen die lange ruhenden osteuropäischen und sowjetischen Nationalismen in voller Dynamik hervor - gepaart mit "geschichtlicher Unreife". Diesem Problem des "Völkervulkans" muß sich der Westen insgesamt stellen. Er muß jetzt seine Interessen definieren, und zwar ehe die Ost-West-Beziehungen vom nationalen Aufruhr in Osteuropa und der UdSSR bedroht werden und ehe Osteuropa "balkanisiert" und die Sowjetunion "libanisiert" ist. Der Westen muß wissen, wie er sich gegenüber einzelnen Nationalismen verhalten und wie er gegenüber denkbarer sowjetischer Repression reagieren soll. Er muß Klarheit darüber schaffen, wie der Sowjetunion zu helfen ist. (SWP-Hld)
ISSN:0014-2476