Vom Ideal der Liberalität in Friedrich Schillers Theorie der Anmut

Zusammenfassung Die Studie versucht den Nachweis zu erbringen, dass sich aus Schillers Theorie der Anmut Moralität als Naturtrieb ableiten lässt. Bei der Anmut regiert nach Schiller der Geist mit Liberalität, indem derselbe ein dem Naturschönen intuitiv abgelesenes Prinzip der Homöostase im sozialen...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. - Springer Berlin Heidelberg, 1923. - 94(2020), 3 vom: 04. Aug., Seite 267-286
1. Verfasser: Szukala, Ralph (VerfasserIn)
Format: Aufsatz
Sprache:German
Veröffentlicht: 2020
Zugriff auf das übergeordnete Werk:Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Studie versucht den Nachweis zu erbringen, dass sich aus Schillers Theorie der Anmut Moralität als Naturtrieb ableiten lässt. Bei der Anmut regiert nach Schiller der Geist mit Liberalität, indem derselbe ein dem Naturschönen intuitiv abgelesenes Prinzip der Homöostase im sozialen Handeln vorschreibt. Zur Aufstellung dieser Verhaltensregel im Subjekt, die in der Substanz letztlich dem entspricht, was in der praktischen Ethik als »goldene Regel« bezeichnet wird, wäre folglich kein ethischer Grundsatz erforderlich. Das Gefühl oder Empfinden (oder auch der ›Instinkt‹) erwählt einfach den Naturzustand zur Handlungsnorm, der ihm als der angenehmste erscheint, und das ist der des Triebausgleichs nach erfolgter »Triebabfuhr« (in der Terminologie Freuds). Dieser Zustand aber ist identisch mit dem, der das Naturschöne hervorbringt. Mit anderen Worten: Die Empfindung erhebt im praktischen Interesse am Angenehmen das Naturschöne zur Verhaltensnorm oder zum allgemeinen Gesetz und verhält sich in diesem Verfahren intentionslos moralisch, will sagen, nicht in der Form eines Imperativs, sondern nur von der Sache her im liberalen Gestus reziproker Anerkennung.
Beschreibung:© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020
ISSN:0012-0936
DOI:10.1007/s41245-020-00112-4